Wenn man sich mit dem „Ich“ identifiziert, bedeutet das, dass man sich stark mit seiner eigenen Persönlichkeit, seinem Ego und den Gedanken, Gefühlen oder Rollen im Leben verbunden fühlt. Man sieht sich selbst als getrenntes Individuum mit bestimmten Eigenschaften, Erinnerungen, Vorlieben und Meinungen. Diese Identifikation schafft ein Gefühl von „Ich bin dies“ oder „Ich bin das“ – zum Beispiel: „Ich bin klug“, „Ich bin erfolgreich“, „Ich bin ein Lehrer“.
Dieses „Ich“ ist oft ein Konstrukt, das durch Erziehung, Erfahrungen und äußere Einflüsse geformt wird. Man nimmt an, dass die eigenen Gedanken und Gefühle die wahre Identität darstellen.
Wie fühlt sich das an? Wenn man stark mit dem „Ich“ identifiziert ist, kann es sich so anfühlen:
Man erlebt intensivere Gefühle von Stolz, Angst, Wut oder Unsicherheit, weil alles, was mit dem „Ich“ zu tun hat, als besonders wichtig angesehen wird.
Man hat das Bedürfnis, sich selbst zu verteidigen oder zu verbessern, um das Bild, das man von sich hat, aufrechtzuerhalten.
Veränderungen, Kritik oder Versagen können bedrohlich wirken, weil sie das eigene Bild vom „Ich“ gefährden könnten.
Kurz gesagt: Sich mit dem „Ich“ zu identifizieren, bedeutet, sich stark mit dem eigenen Ego und der persönlichen Geschichte zu verbinden, was zu bestimmten Gedanken und Gefühlen führt, die man oft als „seine Realität“ wahrnimmt.
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